Fliegerbombe, eineinhalb Tonnen Sprengstoff, noch immer
explosiv, jetzt in Paderborn gefunden. Zwecks Entschärfung 26.000 Menschen
evakuiert. Abgeworfen irgendwann zwischen 1939-45. Von wem? Auch 73 Jahre nach
WK-II treten noch immer Gefährdungen der Bevölkerungen in unmittelbarem [sic!]
Zusammenhang mit diesem auf. Unfassbar!
Und wer trägt die Kosten für die Entschärfungen? Die
Produzenten der Bomben? Wohl kaum. Sie sind mit abgeschlossenem Verkauf aus
jeder Haftung entlassen. Für die Verwendung durch den Käufer haben Hersteller
keine Verantwortung, zumal der Sinn der Bomben Zerstörung ist. Wer dann? Vielleicht
der Staat, der die Bombe abgeworfen hat? Staaten in Haftung zu nehmen ist auch
ein schwieriges Unterfangen, zum einen dürften die unmittelbar [sic!]
Verantwortlichen aller Wahrscheinlichkeit nach zwischenzeitlich das Zeitliche
gesegnet haben, zum anderen führt ein ewiges Aufrechnen von Kriegsschulden und
Kriegslasten in Verkehrung von Kant zum ewigen Krieg.
Bleiben die Bürger, deren Vorfahren durch den Krieg viel bis
alles verloren und auf eigene Kosten wieder aufgebaut haben, die als
Kriegsnachfahren mit diesen Entschärfungskosten bis heute am WK-II zahlen. Ich
habe keine Vorstellung, was die Entschärfung und Entsorgen, die ganze
Kostenkette vom Auffinden der Bombe über Evakuierung bis zur vollständigen
Vernichtung, kostet. Wahrscheinlich "Peanuts" im Vergleich zu den den
Bürgern aufgelasteten Kosten zwecks Bankenrettung. Ob man mit diesem Betrag
auch Schultoiletten hätte renovieren können? Einen Kindergarten bauen? Eine
kleine Parkanlage reinigen? Irgendwas Sinnvolles hätte man damit schon schaffen
können.
Möglicherweise gar nicht so unklug, NICHT in Bildung zu
investieren. Somit wird die Bildung zu vieler kluger Menschen verhindert, die
das Ganze hinterfragen könnten, was für Verantwortliche, Verursachende unbequem
werden könnte. Völlig ohne Kosten könnte dieser WK-II-Bombenfund in Paderborn
im Unterricht in Bezug gesetzt werden zum gestrigen Amoklauf in Münster zum
Krieg in Syrien, Jemen, Afghanistan. Damit könnten die Fächer Geschichte,
Politik, Psychologie, Mathematik und Physik gleich bedient werden, der
Unterricht hätte Bezug zum Realen, Schüler würden Zusammenhänge und
Lanfristigkeiten verstehen lernen und sie vielleicht auf's Leben praktischer
vorbereiten. Aber wahrschein werden auch diese Ereignisse in Schulen unbesprochen
bleiben, wie Fukushima, Tsunamie, gegenwärtige Kriege, Zerstörung der Weltmeere
u.a., passt halt nicht ins Curriculum. Stattdessen schreiben Abiturienten in
ihren Abiklausuren über Texte aus den 50er Jahren des letzten JHs über die
Rassentrennung und Diskriminierung der Afro-Amerikaner. Ja, es ist wichtig darum
zu wissen und darüber zu sprechen. Aber mit der stupiden Analyse alter, in
schlechtem Stil verfassten Texte schaffte man weder Bewusstheit für das Thema
noch lehrt man die Schüler ein brauchbares, lebendiges Englisch. Nun ja, das
ist eine andere Baustelle...
Zurück zur WK-II-Bombe und den damit verbundenen Kosten.
Eine eineinhalb Tonnen schwere Bombe ist groß und einfach auffindbar. Was ist mit
all den Bomben und noch schlimmer mit den Minen, mit denen allzu häufig
westliche Rüstungsunternehmen unfassbare Gewinne erwirtschaften und die überall
in nichtwestlichen Ländern großzügig über's Land gestreut werden? Minen werden
über Jahrzehnte eine konkrete Bedrohung bleiben und die Länder, in denen sie
ausgebracht sind werden in eben diesen Jahrzehnten kaum eine stabile
Staatsverwaltung aufbauen, die dann in der Lage sein wird, die Bürger schützend
den Kriegsmüll zu entsorgen.
Wann wird dieser ganze, sich scheinbar endlos wiederholende
Wahnsinn ein Ende finden? Was muss passieren, damit das endlich aufhört? Ist nur
der Untergang der Menschheit der einzige Weg zum „ewigen Frieden“? Vielleicht
sollten (nicht nur) Verantwortliche in Politik wie Wirtschaft bei Zeiten Kants philosophischen
Entwurf „Zum ewigen Frieden“ lesen…
Haben Sie eine friedvolle Woche!
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